Das Saisonende hatte es noch einmal in sich, sowohl von den Kilometern her wie auch von der Segelei. Zuerst ging es nach Plau am See zur Nevellüüchtregatta am 29. und 30. September. Christine und ich hatten die Anfahrt etwas verkürzt, da wir am Donnerstag noch einen Termin als Bildungsengel in Dortmund hatten. So kamen nur 460 km, davon 180 km über Landstraßen, zusammen. Das ging hervorragend bis kurz vor Plau, als wir eine Umleitung verpassten und plötzlich auf einem Feldweg landeten. Ein Ortskundiger führte uns über Holperstrecken, zwei Betonstreifen, absolutes Kopfsteinpflaster wieder auf die Hauptstraße zurück. Mit Bootshänger ein unvergessliches Erlebnis. Christine jedenfalls war ganz still.
Letztlich gut angekommen, Boot klar gemacht, ins Wasser gekrant – auf Grund aufgesetzt. Wasserknappheit auch hier. Das sollte noch zu viel Gesprächsstoff über Wassernixen führen, wie an anderer Stelle von Poldi Käther ausführlich geschildert.
Am Samstag dann drei Wettfahrten bei kaltem, aber sonnigem Wetter mit 2 bis 3 Bf. Und man muss es wohl noch mal sagen: Der Plauer See ist eines der fairsten Segelreviere, das ich kenne. Konstant im Wind und die Dreher stammen von den allgemeinen Wetterbedingungen und nicht von Landabdeckungen. Sie sind von daher immer „langsamer“ und drehen wieder zurück. Und vor Wind muss man keine Angst haben, dass das Feld von hinten ankommt und einen überrollt.
Mit einem 8., 3. und 10. Platz pendelte ich mich langsam hinter der Spitzengruppe ein.
Abends boten dann die veranstaltenden Plauer Haie live alles auf, was sich Segler wünschen: Essen bis zum Abwinken, trinken so viel man wollte (was bei mir überschaubar blieb) und dazu Musik nicht von der Festplatte, sondern gekonnt von den Clubaktiven.
Sonntag dann auf dem Wasser ein ähnliches Bild mit etwas mehr Wind bis zu 4 Bf und dadurch auch schon Welle, die überkam. Ich machte es total konstant mit dreimal einem 7. Platz. Es waren immer die gleichen 5 Boote vor mir, so dass der sehr zufriedenstellende 6. Gesamtrang heraussprang.
Allerdings auch wieder die Mecklenburg-Vorpommersche Meisterschaft der Behinderten mit Urkunde und Medaille, die ich erneut nur mit Widerwillen akzeptierte, denn Inklusion bedeutet ja gerade gleichgestellt zu sein und nicht herausgehoben als Behinderter. So formulierte ich es auch im Angesicht des anwesenden Behinderten-Verbandsvertreters: Der 6. Gesamtrang über alles ist mir mehr wert als der 1. Platz unter den Behinderten.
Fazit:
- Schöne Tage im Kreis von alten und neuen Freunden (die 2.4mR-Bootsklasse wächst rasant in Deutschland)
- herrliches Segeln auf wunderbarem Revier
- Dank für die Bilder an Franzi
- großartige Leistung des Veranstalters mit dem Einsatz vieler Plauer Haie
- große Hilfe von Christine bei Hinfahrt, Bootsaufbau, Auftakeln, Ab- und Anlegen – ohne Deine Hilfe geht´s nicht (mehr)!
Die Ergebnisse im Detail hier.
Schöner Bericht. Das mit der Landesmeisterschaft der Behinderten ist hier im Club und im Verband einer Diskussion würdig. Die hast Du nun angestoßen. Das Ist ein wichtiger Impuls, der uns auf dem Weg zu echten inklusiven Verhältnissen weiterbringen wird. Danke Detlef, auch für Deine Beharrlichkeit in dieser Frage.