Und die letzte Regatta des Jahres 2016 brachte mich noch einmal (fast) ganz nach vorne. 650 km waren am Freitag nach Plau am See auf der Straße zu überwinden. Dann empfing einen die perfekte Organisation des Plauer Hai Live e.V. unter Chefverwalter Lutz-Christian Schröder. Von daher war einkranen, Liegeplatz einnehmen, Mast stellen usw. kein Problem. Aber kaum hatten wir die Persenning drauf, ging es los – mit dem Regen. Der begleitete die 20 zum Start angetretenen 2.4-Segler den ganzen nächsten Tag.
Der Samstag brachte neben dem Regen sehr leichten Südwind (dennoch nicht mehr als 15 Grad Lufttemperatur!) mit Aussetzern und einigen Drehern. Dennoch, es ging gleich gut zur Sache. Ulli fuhr – um es gleich vorweg zu nehmen – immer davon – auch wenn sich der eine oder andere bis kurz vor dem Ziel Hoffnung machte. Ich legte mit einem 6. und 5. Platz schlecht los und reihte mich hinter Stefan Klötzing, Wolfgang Grupe und Stefan Kaste erst mal auf dem 5. Gesamtrang ein. Dann war Pause, alle Boote in den Hafen zum Mittagessen. Für mich stand Verklicker-Richten auf dem Programm; denn Paul vom Edersee hatte mir an der ersten Tonne, das Ding so verbogen, dass er nur noch um sich selbst rotierte. Kräftige Hände krängten mein Boot und Ulli stieg federleicht auf einen Dalben und bog den Verklicker gerade, so dass ich anschließend wieder sehen konnte, woher der Wind wehte. Das zahlte sich dann in der Folge mit einem 2. Platz aus (zwei Runden geführt, bevor mich Ulli an der letzten Leetonne abfing). Die Abschlusswettfahrt brachte dann noch einen 4. Platz, wobei Stefan und Stefan vor mir lagen. Immerhin hatte ich mich damit schon auf den vierten Gesamtrang geschoben, punktgleich mit Wolfgang.
Der Sonntag sollte dann mein Tag werden. Es wehte mit 8 bis 11 Knoten aus Südwest, so dass wir von Wettfahrtleiter Jörg Hillenberg, der wieder einmal einen hervorragenden Job machte, zum anderen Ufer gelockt wurden, wo wir pausenlos vier Wettfahrten segelten. Ich begann erneut mit einem 4. Platz, wobei ich von den direkten Konkurrenten bereits nur noch Stefan Klötzing vor mir hatte. Anschließend segelte ich zweimal auf den 2. Platz und hatte dabei einen heftigen Schlagabtausch mit Stefan auf der Zielkreuz, den ich gewann. In der letzten Wettfahrt fuhr ich mit hohem Speed und weitestgehend fehlerfrei vom Start weg vorne und behielt diese Position bis ins Ziel, so dass Ulli wenigstens wußte, welche Wettfahrt er streichen sollte.
Am Montag dann: Nebel, wie es sich für die Nevellüücht-Regatta gehört, der sich nur langsam auflöste und bei dann wolkenlosem Himmel bis Mittags keinen Wind mehr brachte. Damit war ich Gesamtzweiter, punktgleich zwar mit Stefan Klötzing, aber aufgrund des 1. Platzes in der 8. Wettfahrt vor ihm.
Besonders erwähnenswert die Vorstellung des Mecklenburgischen Landestheaters in der Mediklinik, die ein Repertoire von Balladen und Gedichten präsentierte, das insbesondere mit „Der Zauberlehrling“, „Die Bürgschaft“ oder „Die Kraniche des Ibykus“ die älteren Semester ansprach, die sich an ihre Schulzeit erinnerten.
Und sonst:
- Ulli 100 Prozent perfektioniertes Segeln – herzlichen Glückwunsch!
- ich nach Bayern auch in Mecklenburg-Vorpommern bester Handicap-Segler und damit Landesmeister
- Julia, die mir die Begleitung zum Geburtstag in Absprache mit Ehemann und Kindern geschenkt hatte, war ein aufmunternder, hilfreicher und notwendiger Coach, auch wenn es auf nassglattem Steg mit dem Rollstuhl abwärts ging
- die Plauer Segelfreunde können Regatten organisieren – danke an Euch!
- eine unglaublich gelöste und entspannte Stimmung unter den Kontrahenten und dem „Service“-Personal – es macht Spass, mit Euch zusammen zu sein
Und die regionale Presse Zeitung für Lübz-Goldberg-Plau berichtet auch darüber unter unter dem Titel „Nevellüücht“ up den Plauer See.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH