Nachdem im letzten Jahr Eis auf dem Schiff und die gefühlten Temperaturen unter Null waren, hatten die Veranstalter der SaarLorLux-Regatta den Termin auf Pfingsten, also in den schönsten Mai verlegt. Dann kam aber die kalte Sophie und wir froren wieder … Dafür wurden wir aber mit gutem Nord- bis Nordwestwind belohnt, der zwischen 2 und 5 Bf wehte, einige Dreher hatte, aber im Wesentlichen eine gute Kreuz erlaubt – nur das Luvfass lag meist zu weit unter Land und schaffte einige nicht ganz reguläre Teilstücke. Aber so ist es eben auf kleinen Seen, die auch noch von einigen Bergen eingerahmt werden.
Und mit diesen Winden kam wieder Jan am besten zurecht. Während er uns in den ersten Wettfahrten regelrecht deklassierte, schaffte zumindest Biber es, am zweiten und dritten Tag mehrmals an ihm vorbei zu kommen und holte sich damit verdient den zweiten Gesamtrang. Ulli segelte konstant vorne mit, hatte aber bei den schwierigen Verhältnissen auf seinem Heimatrevier auch einige Aussetzer und wurde insgesamt Dritter. Bei mir gab es noch mehr „Aussetzer“, insbesondere am Ende des Tages. Allerdings gelang mir in der letzten Wettfahrt nach einem schönen Kampf mit Biber sogar noch ein Sieg. Lohn der Mühen: vierter Gesamtrang. Dahinter wurde es sehr eng. Vier Segler lagen nach 10 Wettfahrten nur 10 Punkte auseinander.
Der Behinderten- und Rehabilitations Sportverband Saarland hatte es sich nicht nehmen lassen, ein Preisgeld für den besten Segler mit Handicap auszuloben, der mir zufiel. Bei meinem Dank äußerte ich, dass ich diesen Preis nur mit Zwiespalt im Herzen annehmen kann, da Inklusion beim 2.4mR-Segeln ja gerade heißt, dass wir im Boot keinen Unterschied zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten machen. Insofern gehört der Preis eigentlich nicht mir, sondern derjenigen, die mir hilft, überhaupt ins Boot zu kommen – also Christine. Da es sich aber nicht gehört, dass ich Christine für unsere Ehe bezahle, gebe ich den Scheck weiter an den Plauer Hai Live e.V., vertreten durch Peter, der in so überzeugender Art und Weise seit Jahren dafür sorgt, dass Behinderte zum Segeln kommen.
Fazit:
- 18 Teilnehmer aus vier Nationen, das Saarland bewies wieder Internationalität
- was Steffi, Ute und Michael Jakobs an Organisation leisten und aus der Küche bringen, erfüllt höchste Ansprüche und uneingeschränktes Lob
- der Schirmherr und Präsident des Landtages im Saarland, Klaus Meister, brachte es auf den Punkt: „Das scheint mir eine familiäre Veranstaltung zu sein.“ So war es sowohl unter den Aktiven wie unter den Betreuern.
- bei viel Wind ist es gut, wenn Christine an Land steht, beim Aufriggen, Ablegen, Anlegen und Abriggen hilft, auch wenn sie völlig durchfroren ist
Moin Detlef,
schöner Bericht! Unser Problem am Bostalsee bei dieser Windrichtung ist, dass wir Probleme mit dem Ankern kriegen können, da der Seegrund zur Mitte hin steil abfällt. Und unsere „Starthochburg“ bietet dem Wind enorme Angriffsfläche…
Wegen dieser Bedingungen war die Startkreuz sowieso sehr kurz. Und alle Widrigkeiten trafen jeden Segler – so what?
Auch wenn ich wie alle nach dem WoE total platt war: Schön wars und kommt alle gerne wieder. Der Bostalsee kann auch Sonne und warm =)
Gruß, Anne