Das war ein besonderes Segeln, die diesjährige Deutsche Meisterschaft im Jadebusen vor Wilhelmshaven. Nicht nur, dass mit 5 Niederländern, 4 Tschechen und einem Dänen unter 29 Startern rund ein Drittel aus dem Ausland kamen, der Strom versetzte uns im wahrsten Sinne des Wortes in alle Richtungen.
Wenn er gegen den Wind lief hatten wir nicht nur ein erhebliches Kabbelwasser, sondern regelmäßig allgemeine oder individuelle Frühstarts; denn man musste schon gewaltig vorhalten, um bei 2 bis 4 Knoten Strom nicht zu früh über die Startlinie gedrückt zu werden. Meist war der Wind stark genug, um uns auch gegen die Strömung ankommen zu lassen, auch wenn wir einmal eine halbe Stunde in Wurfweite der Luvtonne aufkreuzten, fast dran waren, dann wieder 10, 20 m zurückfielen und endlich, nach doch erfolgreicher Rundung (Sisyphus ließ grüßen) den Abbruch der Wettfahrt erleben mussten. 7 Wettfahrten unter diesen Bedingungen bei wenig Wind, bei Gewitterböen und bei ständig wechselndem Strom in Richtung und Stärke wurden erfolgreich absolviert, bevor am Sonntag das Finalrennen startete, glücklicherweise auch mit mir, da ich mich als 7. dafür qualifizierte. Das letzte Rennen mit den 10 Finalisten hatte es denn noch einmal in sich: fast alle kommen gleichzeitig an die Luvtonne, vor Wind zieht sich das Feld wieder auseinander, Christoph kommt links tatsächlich gut durch – gegen alle Stromregeln. Das Feld bleibt auch auf der nächsten Kreuz dicht beisammen. Ich unterwende rechtzeitig vor der Luvtonne Matti, berühre trotz Innenposition sein Boot und die Tonne, lege Protest ein und das Schiedrichterboot entscheidet – gegen mich (haben sich später dafür entschuldigt). Ich muss Strafkringel drehen und bin gut Letzter. Vor dem Wind bleibt es dabei, die kurze Zielkreuz muss es bringen. Ich fahre – gegen die Stromlehre – rechts heraus, überhole noch drei Boote, werde im Finale 7. und in der Gesamtwertung 6. Ende gut ebenso wie die Betreuung der Wettfahrten sowie das Essen durch die Mitglieder vom Wilhelmshavener Segel Club.