Am 1. Mai 1994 nahm es seine Arbeit auf. Gut 14 Jahre lang durfte ich es aufbauen und leiten. In diesem Jahr wurde das CHE Centrum für Hochschulentwicklung also 20 Jahre alt. Und da veranstalteten die jetzigen Verantwortlichen zwei Ereignisse, ein Symposium am 4. Dezember in Berlin und eine interne Mitarbeiter-Feier am 12. Dezember in Gütersloh.
Beim Symposium zur Vielfalt der Studierenden als herausfordernde Aufgabe für Hochschulmanagement und -politik skizzierte ich im abendlichen Rahmenprogramm, teilweise mit Augenzwinkern, das erstarrte Hochschulsystem in den neunziger Jahren: Rektoren, die nur mehr Geld forderten, Professoren, die sich im Lehrstuhl eingemauert hatten, Politiker, denen nur einfiel, die Professoren als „faul“ zu diffamieren, und Studenten, die als innovativste Idee „Anke, nein Danke!“ (Anke Brunn, Wissenschaftsministerin in NRW) auf ein Plakat malten.
Der bereits damals großen Vielfalt der Studierenden, die wir gestern wie heute und in der Zukunft brauchen, musste durch von Denkblockaden und gesetzlichen Regeln „entfesselte Hochschulen“ begegnet werden, die vielfältig in der Ausrichtung, in ihrem Profil sind. Das ging nur mit mehr Autonomie. Etliche Politiker heute glauben ja die Steuerung der Hochschulen wieder besser selbst zu übernehmen. Mit dieser Aufgabe übernehmen sie aber auch die Verantwortung dafür, dass Vielfalt sich entfalten kann. Ich fürchte, sie werden an dieser Verantwortung scheitern.
Richtig schön wurde es dann auf der internen Jubiläumsfeier mit den aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern. Für mich war die Zeit mit den hoch-intelligenten und hoch-motivierten Persönlichkeiten immer wieder eine besondere Freude. Nun mit ihnen wieder über ihre persönliche und berufliche Situation zu sprechen, ist nicht nur ungemein anregend, sondern macht auch jung!