Die Internationale Deutsche Meisterschaft im 2.4mR fand dieses Jahr auf dem Edersee statt, ein Revier, auf dem ich in den letzten Jahren gerne und erfolgreich gesegelt bin. Dieses Jahr fing es nicht gut an, endete aber schön.
Als wir am Mittwochnachmittag ankamen, goss es in Strömen und die Berge waren wolkenabgeschnitten. Das Wassern des Bootes gestaltete sich im wahrsten Sinne des Wortes als nass. Unter den Füßen strömte es und von oben lief es in den Kragen. Der THW-Kranführer zog das Schiff zügig, aber ohne Sensibilität aus dem Hänger, so dass der Kiel beschädigt wurde, was ich vermutet hatte, aber erst beim Auskranen am Sonntag bestätigt bekam.
Donnerstag früh dann Steuermanns-Besprechung: alle wollten ein Practice Race vor den eigentlichen Wettfahrten (nur ich war bei weiterhin strömendem Regen dagegen), aber kaum einer kam. So startete ich denn mit vier weiteren Mitpraktikern ein Rennen, das kurz vor dem Ziel abgeschossen wurde – kurios.
Dann ging es aber wirklich los und das Segeln an diesem Tag entschädigte für alles – trotz des weiterhin rauschenden Wassers von oben. Bei 2 Bf und für Stauseeverhältnisse exzellenten, fairen Bedingungen segelten wir zwei Wettfahrten. Bei mir mit dem Ergebnis 2 und 3, wobei ich mich erfrischend mit Lasse schlug, der 3. und 2. wurde, während Heiko souverän seine Bahn vor uns her zog. Direkt dahinter kam Ulli Libor, Silbermedaillengewinner von 1968 im FD und erstmals, aber nicht letztmals im 2.4mR mit dabei, was er am Ende der Wettfahrten stolz durch Kauf eines Bootes untermauerte. Dann war für diesen Tag Schluss, obwohl es weiterhin gleichmäßig wehte – leider.
Der Freitag brachte zwar ab Mittag aufkommenden Sonnenschein, aber äußerst schwierige Windverhältnisse, die Wettfahrtleiter Jan Rischard vor unlösbare Aufgaben stellte. Zweimal schoss er die laufende Wettfahrt ab – leider zweimal, als ich gerade führte … Die einzige Wettfahrt, die dann tatsächlich bis zum Ende durchgezogen wurde, beendete ich als 4., was meinen dritten Gesamtrang zementierte.
Samstag wurde es dann ganz schrecklich: 10 Minuten Wind, völlige Flaute, dann wieder einsetzender Wind von links, von rechts oder von hinten. Würfeln ist voraussehbarer. Zwei Wettfahrten zog Jan durch, dann hatten wir eine Meisterschaft mit mindestens vier Wettfahrten und letztlich auch einem Streicher. Etliche weitere Wettfahrtversuche mußte er abbrechen, wir waren lange auf dem Wasser, viel Munition wurde verbraucht – alles jedoch bei herrlichem Sonnenschein! In der vierten Wettfahrt wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben 6,5., weil ich millimetergenau mit Michael Büsing (!) gleichzeitig ins Ziel fuhr. In der fünften Wettfahrt war die letzte Vorwindstrecke mein Verderben, da zog das halbe Feld rechts an mir vorbei – Ergebnis 12. Platz. Das änderte aber nichts daran, dass am Ende für die ersten drei auch das Resultat vom ersten Tag galt. Das hieß für mich ein sehr zufriedenstellender 3. Gesamtrang und damit Bronze!
Fazit:
- eine Gastfreundschaft bei der Segelsportgemeinschaft Edersee, die Ihresgleichen sucht und eine Organisation, die auch alle Widrigkeiten meisterte (ohne dass die Aktiven viel davon mitbekommen haben),
- ein Wetter, das von abscheulich bis wohlfühlen alles bot,
- Windverhältnisse, die uns viele Wasserstunden, aber wenig reelles Segeln boten,
- ein Ergebnis, das mich hinter Heiko und Lasse sehr zufrieden machte,
- eine Betreuung, die mir die körperlichen Beschwernisse abnahm und mich aufs Segeln konzentrieren ließ – danke Reiner!
Die Ergebnisse finden sich hier.
Detlef – Glückwunsch zu einer Klas…..se Leistung!!!