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Segel- und Mannschaftserlebnis

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Das war schon etwas ganz Besonderes, die Reise mit der Dreimastbark Tenacious des englischen Jubilee Sailing Trust von Emden nach London. Dabei war das Segeln für mich natürlich beeindruckend.

Bei bis zu sieben Windstärken mit großem Wellengang den Rahsegler in der Nordsee auf Kurs zu halten, das hatte was. Mindestens aber genauso bewegend war das Erlebnis mit fast 50 Personen, die verschiedener nicht sein konnten, das Schiff von 65 Metern gemeinsam nach London zu bringen. Denn es bewahrheitete sich schnell, was Captain Simon uns am Anfang auf den Weg gab: „Nicht wir bringen Euch nach London, sondern Ihr fahrt das Schiff!“ In vier Wachen eingeteilt mit strengen Tag- und Nachtdiensten bewältigten wir die seemännischen Aufgaben vom Steuern, über Wetterbeobachtungen, Ausguck bis zum Führen des Logbuchs ebenso wie Küchen- oder Reinigungsdienst an und unter Deck (euphemistisch als „happy hour“ bezeichnet). Wer Kreuzfahrtfeeling erwartet hatte, wurde mit Seefahrerrealität bei hartem Wetter konfrontiert. Romantik war allerdings auch dabei, wenn bei der Abendwache von 20-24 Uhr die Sonne unterging, bei der Nachtwache von 0-4 Uhr die Milchstraße strahlte oder bei der Morgenwache zwischen 4-8 Uhr die Sonne aufging.

 

Die Crew aus allen sozialen Schichten und allen Altersklassen wuchs innerhalb der 6 Tage eng zusammen und lernte die individuellen Stärken und Schwächen intensiv zu akzeptieren, zu tolerieren und auszugleichen. Und diese Schwächen bestanden nicht nur in sichtbaren Körperbehinderungen wie bei Max, Luzie oder mir, die wir im Rollstuhl saßen. Sie bestanden auch darin, dass jemand sich nichts zutraute und im Verlauf der Woche über sich selbst hinauswuchs, in dem er wie Marvin in den Mast kletterte. Sie bestanden auch darin, dass jemand sich anfangs dem gemeinschaftlichen Leben verweigerte und ob des Essens, der Kälte und der „öden“ Mitsegler schmollte und dann am Ende beim Küchendienst ebenso wie bei der Hilfe für Max freudig mitmachte wie Hasnia. Es gab viel zu bestaunen und nachzudenken über andere Lebensumstände, -optimismus und -bewältigung. Menschlich unberührt ging keiner nach den 395 Seemeilen im Kielwasser von Bord.

Die Eröffnungsfeier der Paralympics im Stadion unter Anwesenheit von Stephen Hawkins, der Queen und dem Bundespräsidenten traten da fast als Ereignis zurück, obwohl letztlich eine großartige Show geboten wurde.

Auch etliche andere berichten über diese Reise, die vom Behindertensportverband Nordrhein-Westfalen als Projekt Challenge mit dem Ziel der Inklusion (leider nicht mehr verfügbar) veranstaltet wurde:

wie Kirsten und Jenny in ihrem blog

wie Thomas in der NRZ vom 22.08 oder in der NRZ vom 24.08. oder in der NRZ vom 29.08. (leider nicht mehr verfügbar)

wie Elisabeth im ZDF am 01.09. (leider nicht mehr verfügbar)

wie Tim auf der Website des NRW-Segelverbandes am 02.09. (leider nicht mehr verfügbar)

wie Kathrin und Sharon nun auch im Film auf youtube vom 27.09 (leider nicht mehr verfügbar)

 

 

 

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