Das war eine lange Reise. Jeweils 10 Stunden Hin- und Rückfahrt bis nach Doksy an den Máchovo Jezero (Macha See) in Nordböhmen. Es erwartete uns eine tolle Gastfreundschaft, einen exzellente Regattaleitung und viele Segelfreunde von Nord bis Süd. Allerdings in erster Linie aus Deutschland. International waren ansonsten nur ein Schweizer und zwei Tschechen dabei. Das waren einerseits sehr wenig aus dem Gastgeberland und andererseitig wenig aus den europäischen Zielländern im Kontext des European Circuit. Dennoch war die Konkurrenz qualitativ hochwertig, wie die Teilnehmerliste zeigt.
Es herrschte weiterhin sonniges Spätsommerwetter bei über 20 Grad. Am ersten Tag wehte es um die 7 Knoten und bei vier gesegelten Wettfahrten mit den Platzierungen 2, 6, 2, 5 landete ich erst einmal auf dem 2. Gesamtrang punktgleich mit Ulli Libor. Urs Infanger wurde viermal Erster und führte damit bereits souverän.
Am zweiten Tag frischte es mit um die 12 Knoten etwas auf und ich fiel mit Plätzen zwischen 5 und 10 etwas ab in der Gesamtwertung. Wie am ersten Tag drehte der Wind insbesondere vor der Luvtonne teilweise heftig, so dass häufig die eine Hälfte des Feldes an einem vorbeizog oder umgekehrt. Wie üblich ging es an den Tonnen sehr friedlich zu und es wurden etliche Augen zugedrückt, wenn einer sich nicht ganz regelgerecht in die Innenposition hineindrängte. Auch an Land herrschte eine freundliche und entspannte Stimmung zwischen den Seglern mit vielen spannenden Gesprächen.
Sonntag kam überhaupt kein Wind auf und die Regattaleitung beendete die Startbereitschaft bereits um 10.30 Uhr, so dass dann schnell die Siegerehrung folgte.
Ich wurde Fünfter in der Gesamtwertung und erhielt im Rahmen des European Circuit die Report Trophy, einen Wanderpreis, der bedeutet, dass man den offiziellen Bericht für die Webseite 2point4.eu schreiben muss. Wanderpreis heißt er deswegen, weil er sofort nach dem obligatorischen Foto mit dem Preisträger wieder in den Koffer wandert für die Vergabe bei der nächsten Regatta.