30 Jahre saß ich auf ihm am heimischen Schreibtisch, zuerst in Dortmund, dann in Woffelsbach, zuletzt in Aachen. Jetzt hat er ausgedient und wurde durch einen neuen ersetzt. Rund 15 Jahre hat Christine daran gearbeitet, dass „das alte Ding“ weg kam. Nunmehr zeigte ich mich einsichtig; denn er hatte deutliche Abnutzungsspuren.
Der Stuhl hat eine Geschichte: Als ich 1994 als Rektor der Universität ausschied, bekam ich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsverwaltung den Stuhl, auf dem ich am Rektorschreibtisch saß, zum Abschied geschenkt. Dazu hatten sie ihn von der Universität käuflich erworben. Idee und Initiative stammte von Dietrich Groh, Vertreter des Kanzlers, der sich die Verabschiedung der Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten zum Vorbild nahm, die ebenfalls ihren Stuhl zum Abschied geschenkt bekommen. Das war wirklich eine noble Geste, über die ich mich damals und bis heute sehr gefreut habe.
Nun darf ich den neuen Stuhl für die nächsten 30 Jahre nutzen und ihn erst einmal „einsitzen“.