Im Alter bekommt man ein neues Verhältnis zum Krankenhaus. Dabei kamen uns die Probleme von Kindern mit längeren Krankenhausaufenthalten besonders in den Blick. Wenn dann der Heimatort noch weiter weg ist von der Klinik, dann werden Besuche ein teilweise unüberwindbares Hindernis für die Eltern.
Hier helfen die Ronald McDonald-Häuser in verschiedenen Städten, so auch in Aachen nur wenige Gehminuten von der Uniklinik der RWTH Aachen entfernt. Dort können Familien über längere Zeiträume hinweg preiswert übernachten und etwas Abstand vom Klinikalltag bekommen. Seit 1991 sind 12 Apartments und Gemeinschaftsräume des Selbstversorgerhauses Zufluchtsort und warmes Zuhause für Familien, deren Kinder auf den verschiedenen Stationen der Uniklinik behandelt werden. Hier kommen Eltern mit ähnlichen Problemen zusammen und werden zu Gemeinschaften, die ihre Erfahrungen austauschen und die Sorgen um ihre kranken Kinder teilen. Im Jahr 2020 haben 163 Familien ein Zuhause auf Zeit gefunden. Die längste Aufenthaltsdauer einer Familie betrug 168 Tage!
Als wir über eine Unterstützung für dieses Haus nachdachten, kam Detlef die Erinnerung an seinen sechsmonatigen Krankenhausaufenthalt vor rund 65 Jahren wieder in den Sinn. Seine Eltern besuchten ihn täglich, verbunden mit einem jeweils einstündigen Hin- und Rückweg zu Fuß. Erst jetzt können wir ermessen, unter welchem Stress seine Eltern standen. Wenn sie denn in den Krankenhausflur einbogen und die eiserne Lunge noch vor seinem Zimmer stand, dann fiel ein großer Teil der Spannung ab. Solche Anspannungen und Unsicherheiten bleiben auch heutigen Eltern nicht erspart. Wir können aber zumindest mit einer Patenschaft helfen, dass ihnen gute Wohnmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe geboten werden. Weitere Paten sind willkommen!