Das Suchen von Ostereiern fiel dieses Jahr aus. Eine neue Regatta im European Circuit wurde auf diese Tage gelegt und dann auch gleich 1st European 2.4mR Easter Egg benannt. Aber entgegen vorherigen bildlichen Ankündigungen (siehe oben) gab es auch keine Ostereier mit Gravur einer 2.4mR zu gewinnen. Aber das tat der ansonsten – wie bereits traditionell bei diesen Europäischen Regatten – hervorragenden Stimmung untereinander keinen Abbruch. 19 Seglerinnen und Segler aus immerhin acht Ländern Europas waren am Start.

Am Ostersamstag sollte es um 10.30 Uhr losgehen, aber wegen Windmangels wurde erst einmal ein hervorragender Lunch serviert, ehe es dann um 13 Uhr mit dem 1. Start klappte. Ich war auf der rechten Seiten der Startlinie, weil ich glaubte, eine Böe von dort gesehen zu haben. Aber entweder hatte ich mich verguckt oder die war zusammengebrochen, bis sie zu mir kam. Ich musste mich also durch das Feld kämpfen und kam noch auf den 7. Platz, vor Megan, der zweifachen Weltmeisterin. Die zweite Wettfahrt brachte mich auch nicht nach vorne. Ich landete auf dem 9. Platz. Pech bzw. Unvermögen hatte ich in der dritten Wettfahrt, als sich die Fockschot beim Einholen des Ausbaumers im Vorstag verfing und von mir nicht mehr gelöst werden konnte. Da hieß es aufgeben und ein Begleitboot um Hilfe bitten. Und die vierte Wettfahrt kam ich mit einem 12. Platz auch nicht in Gang. Das war nicht mein Tag, vielleicht nicht genug Buße getan. Oder war das die Buße?
Am Ostersonntag schafften wir bei weiterhin drehenden schwachen Winden insgesamt drei Wettfahrten. Ich stellte nach einigen kritischen Überlegungen über meine Maststellung die Neigung um und es wurde besser. Aber die fünfte Wettfahrt brachte auch wieder nur einen 9. Platz. Ganz schlimm wurde es in der sechsten Weittfahrt. Der Wind drehte im Startverfahren so weit nach links, dass ich und etliche Andere nicht mehr zur Startlinie kamen. Resultat 15. Platz. Dass die Bootsgeschwindigkeit allerdings grundsätzlich gut war, zeigte sich in der siebten Wettfahrt. Eineinhalb Runden lang stritt ich mich in einer Vierergruppe aus Niels, Urs und Megan um einen der ersten Plätze. Es war nur noch die letzte Vorwindstrecke zu bewältigen als Megan und ich stehen blieben und zuerst von einer Nachfolgegruppe eingeholt und dann auch noch von einer weiteren Gruppe überholt wurden. Bei mir blieb ein 8. Platz, Megan wurde 13.
Für Ostermontag blieb nur noch eine Wettfahrt, die ich dann versöhnlich mit einem 4. Platz abschloss und so noch auf den 9. Gesamtrang vorrückte.

Wenn es auch mit dem Segeln nicht so vortrefflich lief, waren die vielen möglichen Gespräche mit Seglern aus Europa wieder einmal außerordentlich bereichernd und bilden mittlerweise zusammen mit den Sonderpreisen bei den Abendveranstaltungen einen wesentlichen Teil dieser Regattaserie. Reiner, mein unerlässlicher Begleiter bei diesen Regatten, erhielt etwa einen französischen Käse und viel Applaus dafür, dass er mich immer wieder aufs Wasser bringt.

Ein belastende Ereignis am Rande soll aber auch nicht unerwähnt bleiben. Um den See gab es am Sonntag ein Radrennen mit hunderten von Fahrern. Dafür waren alle direkten Straßen, die wir vom Hotel zum Segelclub benutzen mussten, gesperrt. Diese Sperrung sollte von 8 bis 10 Uhr dauern. Als wir dann nach 10 Uhr losfuhren bestanden die Sperrungen noch weiter und wurden sogar ausgebaut. Es hatte einen Unfall mit 47 Fahrern gegeben, bei denen es so viele Verletzte gab, dass für die Krankenwagen weiterhin Priorität herrschte. Nur mit einem großen Umweg erreichten wir schließlich noch unser Boot.
Fazit
- Sport ist gefährlich, der Segelsport weniger.
- Meine Segelleistungen waren bescheiden (über die Fehler im Einzelnen verliere ich hier kein Wort… 🙂 )
- Megan wurde insgesamt 3., also viel besser als ich. Das nur zur Klarstellung.
- Reiner hat den Sonderpreis mehr als verdient.
- Die Regattaserie European Circuit ist die beste Erfindung, seit ich 2.4mR segele.