Die letzte Regatta des Jahres 2024 führte zum Lac de la Plate Taille in Wallonien, Belgien. Das war mit weniger als 200 km von Aachen aus fast ein Heimspiel im Verhältnis zu den anderen Orten. Dort wurde vom 25. bis 27 Oktober der AntwerpCityCup ausgesegelt, weil der See Galgenweel in Antwerpen repariert wurde. Zwei Tage gab es herrlichen Sonnenschein mit bis zu 19 Grad und moderaten Winden bis 12 Knoten. Am letzten Tag dann Nebel, deutlich frischer und eigentlich kein Wind. Aber dazu später. 36 Seglerinnen und Segler waren aus 9 (!) Nationen nach Belgien gekommen, darunter viele „Anrainer“ aus Frankreich oder Deutschland, aber auch Weitgereiste aus Irland, Dänemark oder Norwegen.
In der 1. Wettfahrt wurde ich Siebter. Das war ein guter Anfang. In der 2. führte ich vom Start weg, gewann die erste Kreuz, hielt mich auf der Vorwindstrecke, gewann die zweite Kreuz und ging mit gut 100 m Vorsprung auf die Vorwindstrecke, die dann direkt halbwind ins Ziel ging. 50 m vor der Leetonne wurde ich rechts von Urs aus der Schweiz überholt und durch ein regelwidriges Manöver einer Konkurrentin berührte ich die Tonne, drehte einen Strafkringel und wurde Dritter. Nicht schön, aber immer noch insgesamt gut im Rennen.
Die 3. Wettfahrt brachte dann mit dem achtzehnten Platz den Einbruch. Was dann allerdings kam war ein neuerliches Kuriosum in meinem mittlerweile über 60jährigen Regattaleben: Vier Wettfahrten waren für diesen Tag geplant. Nach dem Zieldurchlauf der 3. Wettfahrt fuhr etwa zwei Drittel der Teilnehmer in Richtung Hafen. Die restlichen kurvten um das Schiff der Regattaleitung, das keinen Abbruch der Wettfahrten für diesen Tag anzeigte. Mehrfache Fragen an die Wettfahrtleitung, die offensichtlich genauso ratlos war, blieben unbeantwortet. Und so brachen denn die Wettfahrtleitung und wir Regattabereiten nach etlicher Zeit ebenfalls in Richtung Hafen auf. Letztlich blieb unklar, was der Anlass für die frühzeitigen Heimfahrten war – Herdentrieb (einer fährt, die anderen hinterher) oder Hunger und Durst oder Angst vor der Dunkelheit.
Der zweite Tag brachte dann tatsächlich vier Wettfahrten bei allerdings weniger Wind, der stärker drehte, insbesondere unter Land, wo die Luvtonne lag. Mir gelang jedoch eine akzeptable Serie, wobei der 2 Platz in der 7. Wettfahrt sehr positiv herausragte.
Am letzten Tag war dann Wetterwechsel vorhergesagt mit ganz schwachen Winden. Das trat auch ein, zusammen mit starkem Nebel auf dem Wasser. Die Wettfahrtleitung wollte (vielleicht) die ausgefallene Wettfahrt vom 1. Tag unbedingt noch nachziehen und startete uns bei 5 Knoten Wind und nicht sichtbarer Luvtonne. Die tauchte erst ca. 200 m vorher auf, allerdings ging dann der Wind auch sehr konsequent weg bis zum absoluten Stillstand. 11 Boote erreichten das Ziel im Zeitlimit, 22 nicht, darunter war auch ich. Da nun aber die zwei schlechtesten Wettfahrten gestrichen wurden, behielt ich meinen Platz in der Gesamtwertung: Fünfter!! Damit war ich in diesem Feld mehr als zufrieden.
Für jede Regatta im European Circuit habe ich bereits vor zwei Jahren eine „Report Trophy“ gestiftet, die jeweils der 5. in der Gesamtwertung erhält, dafür aber auch den Bericht über die Regatta schreiben muss. Das traf mich nun selbst. Insofern ist mein allgemeiner Bericht auf der Webseite des European Circuits zu finden.
Fazit der 7. Regatta 2024:
- Das Beiprogramm war wie bei den anderen Regatten des European Circuit wieder großartig – dank Ulli und Manuela Libor.
- Es war ein Glück, dass die 8. Wettfahrt wenigstens gestrichen werden konnte.
- Reiner hilft aufgrund meiner Landschwäche immer mehr. Meinen tiefen Dank dafür kann ich nur immer wieder aussprechen.
- Alles in allem ein sehr schöner Abschluss einer eher etwas durchwachsenen Saison.