Am 1. und 2. April war die erste Regatta der Saison am Baldeneysee und es regnete nicht, sondern goss in Strömen vom Himmel. Es war eiskalt, verbunden mit einem „krachtigen“ Wind. Keine guten Bedingungen, um einen neuen Mast zu testen und zu trimmen. Und es ging gehörig schief. Bei der ersten Wettfahrt ging ich als Letzter durchs Ziel. Keine Ahnung, wann mir das schon mal passiert ist. Besser wurde es auch in den zwei folgenden Wettfahrten nicht. Beruhigend lediglich, dass wir am nächsten Tag nicht aufs Wasser durften wegen zu viel Strömung ob des vielen Regens.
In Münster am 15. und 16 April auf dem Aasee hatte sich das Wetter nicht grundlegend geändert: Eiskalt, allerdings „nur“ leicht strömender Regen und Wind aus der falschen Nordrichtung, was in erster Linie Halbwindkurse erzwang. Dennoch sah die Sache seglerisch nach mehr Druck auf den Wanten und Mastfall in Normmaßstellung bei mir schon anders aus.
In der ersten Wettfahrt gab es zuerst einmal einige Verwirrung, weil die ersten beiden Boote nach der „Kreuz“ entweder die Ablauftonne als Luvtonne ansahen oder beide Tonnen als Tor. Bei mir aber ging es gut voran und am Leetor hatte ich mich an die Spitze gesetzt. Dann aber kam Ulli vorbei, ich kämpfte den Rest der Wettfahrt mit Moritz, behielt aber die Nase vorn.
Die zweite Wettfahrt gehörte dann Moritz, der drei Runden führte bis er zuerst von Ulli und dann von mir noch kurz vor dem Ziel überholt wurde. In der dritten Wettfahrt fuhren Ulli und ich teilweise weit vor dem Feld davon. Zurück von der letzten Tonne kam mir Sabine entgegen und ich fragte sie: „Bist Du Dritte?“ Sie antwortete: „Huch, wirklich?“ Sie war und blieb es bis zum Ziel, wirklich!
Der Sonntag brachte eine grundlegende Veränderung: Es regnete nicht mehr. Dafür war der Wind weniger, zuerst aber weiterhin aus Nordnordwest. Die vierte Wettfahrt brachte ein bekanntes Ergebnis: Ulli Erster, ich Zweiter, Moritz Dritter. Damit stand das Podium fest, denn es gab jetzt einen Streicher.
Eine schöne Aufnahme aus der Drohne von Christoph Krais zeigt, dass der 2.4er auch bei keinem Wind schnell segelt: Ulli vorn, ich dahinter.
Die fünfte Wettfahrt fuhr Ulli wegen eines vermeintlichen Fehlstarts, der keiner war, zurück. Der Wind drehte im unteren Teil des Sees auf Nordnordost, so dass dort sogar eine Kreuz entstand. Da ging mein Schiff richtig ab, zumal mir kein Ulli den Wind weg nahm. 🙂 Wolfgang wurde Zweiter und Moritz … Dritter.
Mit einem 83-Jährigen, einem mittelalterlichen Rolli-Fahrer und einem 15-jährigen Jugendlichen repräsentierte das Podium das Credo unserer Klasse „Ein Boot für Alle!“
Die Stimmung unter den Seglerinnen und Seglern sowie den Begleitungen war vollkommen freundschaftlich familiär, wie wir es in Münster gewohnt sind.
Wettfahrtleiter Uwe Holzhäuser gelang es auch dieses Jahr nicht, den See entsprechend der Windrichtung zu drehen, machte aber ansonsten einen fehlerlosen Job und sorgte mit seiner Crew für eine in jeder Hinsicht anerkennenswerte Leistung. Gesamtorganisator Matthias Pape schaffte mit seinen Helfern am Kran und auf dem Steg einen reibungslosen Ablauf und sorgte für Medienrepräsentanz in den Westfälischen Nachrichten gedruckt und im Internet mit O-Tönen von Andreas, Antonia, Michael und Ulli.
Bleibt mir nur, mich bei meiner Landcrew Julia, Arne und Christine für ihre Hilfe zu bedanken. Ohne Eure Hilfe käme ich nicht aufs Wasser, geschweige denn auf einen zweiten Platz!!