Am ersten Tag des Münster Cup, am 9. April 2022, blies es mit Sturmstärke aus Westnordwest auf den Aasee. Insbesondere wenn eine der vielen dunklen Wolken einfiel und der Regen strömte, ging eine Böenwalze mit bis zu sieben Beaufort über den See. Gleichzeitig stieg die Temperatur nicht über acht Grad Celsius. Das wollte ich mir nicht antun bei drei geplanten Wettfahrten und begab mich nach kurzem Ausritt wieder in den Hafen.
Vom Ufer aus sah ich, wie Boote ineinanderfuhren, Segel rissen, Urs volllief und Ulli die Wantenaufhängung brach. Andererseits waren aber auch die 13 (von 20) Seglerinnen und Segler zu bewundern, die alle drei Wettfahrten beendet haben. Hut aber vor dieser Leistung! In jedem Fall war am Abend Wärmung angesagt sowohl bei den aktiven Teilnehmern wie bei den Zuschauern.
Am Sonntag sah das Bild dann deutlich milder aus. Zwar nur noch fünf Grad Celsius, dafür aber auch nur noch leicht bewölkt mit teilweise Sonnenschein und Wind bis maximal drei Beaufort. Der hatte es allerdings weiter insofern in sich, als die Windrichtung nicht gerade optimal für den See ist.
Jedenfalls mischte ich die beiden noch zu segelnden Wettfahrten wieder mit. Der Start ziemlich weit am Ostufer war von der Lage richtig, ich hatte aber vorher nicht genug Fahrt aufgenommen, so dass Lutz mich in Lee überholte und anschließend einen weiten Vorsprung herausholte, dann aber noch von Ulli in der dritten Runde überholt wurde. Bei mir ging es auf und ab, aber letztlich mit einem dritten Rang sehr zufriedenstellend. In der letzten Wettfahrt zuerst ein erheblicher Rückfall auf der ersten Vorwindstrecke mit der Notwendigkeit immer mehr Raum an der Tonne für die Innenlieger zu geben, dann eine vermeintliche Lücke nach der Rundung von etlichen, wobei ich allerdings einen Konkurrenten regelwidrig behinderte – bitte verzeih mir, Michael. Bei der erstbesten Gelegenheit machte ich meine 360-Grad-Strafdrehung, die mich in die Seemitte brachte. Das war der Bringer; denn von da ging dann die Post ab und nach einigen weiteren gut genutzten Drehern fand ich mich als Zweiter im Ziel. So kann´s auf dem Aasee gehen. Ähnliches ist mir allerdings bereits bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2021 auf dem Chiemsee passiert, als ich nach einem Strafkringel sogar Erster wurde.
Ulli Libor fuhr eine astreine Serie mit fünf ersten Plätzen. Glückwunsch, das neue Boot hat sich bewährt!
Auskranen und Verpacken der Boote dann unproblematisch bei überwiegend Sonnenschein und einem Hagelschauer – April eben. Großer Dank an Christine und Julia für die selbstlose Betreuung!
Mit den zwei von fünf gesegelten Wettfahrten wurde ich insgesamt 13. – immerhin.
Einen weiteren Bericht gibt´s unter Was für eine Regatta!