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Corona-Abwehr an der Universität

Corona-Abwehr an der Universität
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Die Pandemie ist nicht besiegt. Staatliche Stellen eiern allerdings noch kurz vor Ende der Sommerferien mit Lüftungskonzepten in Schulen herum oder eröffnen mit der Impfung von 12 bis 17-Jährigen Nebenkriegsschauplätze. Glücklicherweise gibt es in anderen Teilen der Gesellschaft sehr konstruktive und wirkungsvolle Konzepte, die kraftvoll in die Tat umgesetzt werden.

Ein besonderes Beispiel hierfür gibt „meine“ Universität, die TU Dortmund. Dort verfolgt man nach einem einsichtigen Drei-Pfeiler-Plan das Ziel, das Wintersemester mit geringstem Risiko für Studierende und Personal zu gestalten. Matthias F. Schneider, Professor für medizinische und biologische Physik an der TU Dortmund beschreibt dies sehr ausführlich im Blog von J.M. Wiarda. Hier folgt eine kurze Zusammenfassung.

Pfeiler 1 Impfung

Es wurde bereits eine Impfaktion auf dem Campus angeboten. Außerdem werden kontinuierlich Impfmöglichkeiten in der Umgebung angeboten. Eine Umfrage ergab, dass Ende Juli bereits 92 Prozent der Studierenden mindestens einmal geimpft waren.

Aber Impfen allein wird die Pandemie selbst im günstigsten Fall einer hohen Impfrate und geringer Ansteckung nicht beenden können.

Pfeiler 2 Hygiene

Dazu gehören das Tragen von Masken, die Reduzierung von Kontakten durch möglichst kleine Gruppen sowie die Raumluftkontrolle durch Luftfilter. Schon die Teilung von Veranstaltungen mit 100 Studierenden auf 10 Gruppen mit 10 Teilnehmern verringert die Ansteckungsgefahr um den Faktor 11. Entzerrt man zusätzlich die Veranstaltungen zeitlich, werden die diffusiven Kontakte auf dem Weg zur Uni und auf dem Campus weiter reduziert.

Aber auch Hygiene zusammen mit Impfen reicht nicht. Ein dritter Pfeiler ist notwendig.

Pfeiler 3 Testen, Rückverfolgung und Isolation

Bereits im Sommersemester wurden in mehreren Teststraßen etwa 1.500 bis 2.000 Menschen pro Woche gepoolt getestet. Mittlerweile können schon etwa 10.000 Menschen pro Woche getestet werden. Parallel dazu werden alternative und zusätzliche Methoden für das Wintersemester erprobt, ein schnelleres PCR-Verfahren (Quick-PCR) oder PCR-Tests an Oberflächen im Anschluss an Veranstaltungen (Exit Tests). 

Ein Team der Universität beginnt bei einem positiven Test sofort mit der Rückverfolgung und arbeitet eng mit dem Gesundheitsamt zusammen. „Jeder verlorene Tag in der Rückverfolgung heißt neue Infektionen, was einen Teufelskreis startet, denn mehr Infektionen verlangen mehr Rückverfolgung.“

Impfen, Hygiene und Testen zusammen verringern das restliche Ansteckungsrisiko auf etwa 4 Prozent. Sie werden darüber hinaus flankiert von einer Kommunikationsstrategie, die vermittelt, dass es um alle geht und die Universität sich auch um alle kümmert. So steht für positiv Getestete eine Hotline oder ein Fahr- bzw. Einkaufsdienst zur Verfügung.  

Eine der wichtigsten Grundsätze an der TU Dortmund bei allem ist:

Dem Virus muss man proaktiv begegnen. Wer abwartet, wird von ihm kontrolliert. 

Es ist beeindruckend, wie selbstverantwortlich handelnde Universitäten den Kampf gegen die Pandemie in die Hand nehmen können und damit auch Vorbildfunktion für andere Teile der Gesellschaft übernehmen. Welch ein Unterschied zu den bemitleidenswerten Schulen, die solche Möglichkeiten aufgrund ihrer Abhängigkeiten von Ministerium und anderen staatlichen Stellen nicht haben!

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