„Weltweit wird in aufgeklärten Gesellschaften diese spätpubertäre
Autistengöre verehrt wie eine Heilige – deshalb auch dieses satirische Heiligenbild.“
So begründete Walter Krämer, Professorenkollege an der TU Dortmund, den Aushang eines abstrusen Heiligenbildes von Greta Thunberg – jedenfalls, wenn man web.de glauben darf.
Bisher haben sein unsinniges Hitlerzitat sowie eine faktisch falsche Feststellung von Ex-AfD-Vize Hans-Olaf Henkel im selben Aushangkasten neben seinem Büro in der Dortmunder Uni berechtigter Weise für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Er tat dies mit dem Hinweis auf Satire ab.
Eine junge Frau aber als „spätpubertäre Autistengöre“ zu bezeichnen, das zeugt von grenzenloser menschlicher Unreife und Verachtung gegenüber heranwachsenden ebenso wie gegenüber intellektuell abweichenden Mitmenschen. Das ist eines Lehrers und Forschers unwürdig und diskreditiert Krämer als Universitätsprofessor.
Man muss ja Greta Thunbergs klimapolitische Ansichten nicht teilen, auch wenn Walter Krämer wohl zu den wenigen Wissenschaftlern weltweit mit dieser Auffassung gehört. Aber derartige Formulierungen sind nicht die Ausdrucksweise eines gebildeten Menschen, schon gar nicht eines, der sich auf den guten Gebrauch der deutschen Sprache verstehen will (WK ist Vorsitzender des Vereins Deutscher Sprache).
Ich gebe zu, es treibt mir die Schamröte ins Gesicht über die Ausdrucksweise eines wegen seiner wissenschaftlichen Arbeit bisher durchaus geschätzten Kollegen. Aber zu einem Hochschullehrer gehört nicht nur innovative und präzise wissenschaftliche Arbeit, sondern auch ein Mindestmaß an Anstand und Achtung vor den Menschen.
Meine Frage an Greta:
„Was sagst Du nun selbst dazu, wie die Welt auf Dich reagiert hat?“
Habe selbst einen (milden) Asberger. Ist manchmal echt lästig, aber hilft mir auch im Job. Ich achte auf Dinge, die anderen gar nicht auffallen.