Da war alles dabei in diesem Jahr am Bostalsee: Sonne und Regen, Nebel und klare Sicht. Ich wurde als Erster vom ganzen Feld gejagt und sprintete hinter dem Feld als Letzter hinterher. Nur eines war es nicht wie in den letzten Jahren … kalt. Aber der Reihe nach. Am Samstag, 3.6.2017, gab es drehende Winde und eine Regattaleitung, die sich noch finden musste und teilweise für die Auslegung eines einigermaßen fairen Kurses eine Stunde brauchte.
Ich startete eigentlich drei Wettfahrten gut, aber die Plätze 8, 7, 8 waren nicht gerade berauschend bei den 24 Startern. Alle hatten mit Gras unter Kiel oder Ruderblatt zu kämpfen und manchmal stand ich einfach, während ein Konkurrent vorbei rauschte. Nach der 3. Wettfahrt war ich so erschöpft, dass ich die 4. nicht mehr segelte.
Der zweite Tag brachte stabileren Wind aus Südwest und damit auch einen leichteren Job für die Regattaleitung, die den einmal ausgelegten Kurs für alle Wettfahrten stehen lassen konnte. Bevor es los ging, gab es aber ein Naturschauspiel der besonderen Art. Ein kühler, feuchter Wind traf auf den erhitzten See und es bildeten sich Nebelwände, die bis etwa zwei Meter über dem Wasser standen und mit dem Wind über den See trieben. Für uns Segler fast perfekt, denn man konnte den Wind kommen sehen. Allerdings sah man die Tonnen nicht und so wartete die Wettfahrtleitung erst einmal ab.
Als es dann zu 5. Wettfahrt ging, bin ich super gestartet und führte das Feld zwei Runden lang an. Zwar war die Meute kurz hinter mir, aber ich konnte sie doch halten. Allerdings hatte ich von Anfang an Probleme mit dem Ausbaumer und machte den Fehler, ihn auf der letzten Kreuz reparieren zu wollen. Das ließ mich auf den 6. Platz zurück fallen. Mein geliebter Spruch: „Regatta ist eine Ansammlung von Fehlern. Wer die wenigsten macht, gewinnt.“ hatte sich wieder bewahrheitet. Die sechste und die siebte Wettfahrt verlief mit einem 4. und einem 7. Platz zufriedenstellend. In der achten Wettfahrt war dann zumindest beim Start so viel Luft raus, dass ich über eine Runde als Letzter hinter dem Feld hinter her segelte, in zweiter Runde etwas aufholte und erst auf der Kreuz in dritter Runde immerhin noch auf Platz 14 vorkam.
Am Pfingstmontag war kein Wind mehr, so dass acht Wettfahrten gewertet wurden. Das ergab dann bei mir insgesamt den 8. Gesamtrang. Ergebnis nicht so gut wie am Edersee, aber die Konkurrenz war auch ansehnlicher. Und guter Wille allein reicht nicht, man muss es auch umsetzen können.
Na ja, und schon wieder bester Handicap-Segler – ohne Kommentar hier, aber mit einer neuen Persenning als Preis.
Dank:
- allen Helfern vor und hinter den Kulissen für zwei-drei schöne Regatta-Tage
- Reiner für die dringend notwendige Bootsmanns-Hilfe
- Marianne für die Bilder
- dem Schicksal, das mich noch aufs Wasser lässt!