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Kein Wind aus allen Richtungen

Kein Wind aus allen Richtungen
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Die Regattasaison begann für mich am Aasee in Münster, ein Revier, das ich 1968 zum ersten Mal und seitdem mehr oder weniger regelmäßig besegelt habe. Dieses Jahr war es allerdings besonders extrem. Fangen wir mit dem Positiven an: Sowohl Samstag als auch Sonntag war es sonnig und mit 15 Grad im Schatten schon richtig schön angenehm von den Temperaturen her. Die Organisation klappte wie immer hervorragend. Ein- und Auskranen, Hänger verfahren, Abendessen und beide Tage über Kuchen bis zum Abwinken.

Was der Wind aber mit uns anstellte, ging auf keine Kuhhaut und schon gar nicht auf unsere Segel. 23 hoch motivierte 2.4mR-Segler aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden suchten zwei Tage den Windhauch. Südwind am Aasee, das geht gar nicht. Völlig unvorhersehbar kam der Wind aus Süd oder aus Ost, aus West oder gar aus Nord (mit allen Zwischengraden der Windrose) und das auch noch mit 0 (meistens) bis 2 Bf (sehr selten). Noch nicht einmal die Kenntnis der Einbahnstraße oder das Beobachten des Öffnens von Fenstern brachte realistische Prognosen. Am Schönsten ist es natürlich, wenn man auf der Kreuz ist und von hinten 15 Boote mit achterlichem Wind angerauscht kommen und locker vorbei fahren. Der realistische Trost ist aber, dass man beim nächsten Mal auch wieder bei den 15 sein kann, um von ganz hinten nach ganz vorne zu fahren. Man musste es nur so abpassen, dass diese Situation kurz vor dem Ziel eintrat, was nicht immer und jedem gelang. 🙂

2016_04_10 Starkwind auf dem Aasee
Starker Wind auf dem Aasee

Jan ten Hoeve aus den Niederlanden allerdings fuhr uns viermal von 4 Wettfahrten davon – unabhängig davon wie der Wind wehte. Sobald ein Hauch einsetzte, zog sein Boot an, egal ob er vor mir lag, in Lee neben mir oder einige Meter hinter mir. Als Segelmacher führte er diese Bootsüberlegenheit natürlich auf seine selbst geschneiderten Segel zurück. Wir anderen sahen jedenfalls so aus, als hätten wir noch nie ein Segel getrimmt. Herzlichen Glückwunsch, Jan!

Ich aber hatte das Glück, häufiger am Schluss das Glück zu haben. Mit den Plätzen 2, 3, 2 und 8 gab es ein gutes Ende und – wie im letzten Jahr – den 2. Gesamtrang. Hier das ganze Elend als Tabelle.

 

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