Der Prozess um die Tötung von Marion Landwehr läuft. Angeklagt ist ihr Ehemann Peter Konrad, der die Tötung gestanden hat, aber Tötung auf Verlangen für sich reklamiert, weil seine Frau ihn angeblich darum gebeten hat. Sie habe ihre Erkrankung nicht mehr ausgehalten. Am ersten Prozesstag hat er darüber hinaus erklärt, wegen des zerrütteten Verhältnisses zu ihrem Sohn habe sie der Lebensmut verlassen.
Nach mehreren Verhandlungstagen, die teilweise aus Gründen der Verhandlungsunfähigkeit von Peter Konrad, der Herzrhytmusstörungen für sich in Anspruch nimmt, nicht stattfanden, war ich heute als Zeuge geladen. In einer sehr intensiven Befragung, die knapp eine Stunde dauerte, wurde ich zu insgesamt drei Themenkomplexen befragt:
- Ich betonte die hohe Motivation und ihre fehlerlose Arbeit, ihre starke Willenskraft, auch bei schweren Erkrankungen niemals aufzugeben. Auf konkrete Nachfrage der vorsitzenden Richterin wiederholte ich meine Einschätzung, dass ich anderslautende Äußerungen als Rufmord an Marion Landwehr empfinde, die ihrer Persönlichkeit überhaupt nicht gerecht werden.
- Als alleinerziehende Mutter hatte Frau Landwehr nach meiner Auffassung ein besonders enges Verhältnis zu ihrem Sohn, das allerdings auch durch eine zunehmende und normale Ablösung des Sohnes geprägt war. Dies hat aber in keinem Fall zu einem Abnehmen des Lebensmuts geführt. Im Gegenteil war sie an der zukünftigen Entwicklung sehr interessiert.
- Im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen von Herrn Konrad ist Frau Landwehr mit ihren Erkrankungen offen umgegangen. Im CHE waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch sie selbst informiert. Einen aktiven bedrohlichen Asthmaanfall haben wir nie bei ihr erlebt.
Wie der Presse zu entnehmen ist, können sich auch andere Zeugen nicht vorstellen, dass Frau Landwehr der Lebensmut verlassen hat. Das Motiv bleibt allerdings weiter im Dunkeln.
Presseberichte
Prozesstag 27.09.2013 Eröffnung des Prozesses
Prozesstag 10.10.2013 Zeugenaussage Sohn
Prozesstag 17.10.2013 Angeklagter in falscher Stadt
Prozesstag 22.10.2013 Angeklagter krank
Prozesstag 29.10.2013 Zeugenaussagen (Neue Westfälische)
Prozesstag 29.10.2013 Zeugenaussagen (Die Glocke)
Auch die nachfolgenden Prozesstage bringen keine wirkliche Helligkeit in das Dunkel
Prozesstag 07.11.2013 Zeugen Arbeitskollegen (Neue Westfälische)
Prozesstag 12.11.2013 Zeuge Tanzlehrer (Die Glocke)
Prozesstag 12.11.2013 Zeuge Tanzlehrer, Kreditsachbearbeiter (Neue Westfälische)
Prozesstag 14.11.2013 Zeuge Arbeitskollege (Die Glocke)
Prozesstag 10.12.2013 Pathologe (Die Glocke)
Prozesstag 20.12.2013 Antrag der Rechtsanwälte auf Freilassung (Neue Westfälische)
Prozesstag 07.01.2014 Vielleicht doch Tötung auf verlangen? (Die Glocke)
Prozesstag 04.02.2014 Gutachter spekuliert über „Handlungsmodelle“ (Die Glocke)
Prozesstag 27.02.2014 Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidigern (Neue Westfälische)
Prozesstag 04.03.2014 Urteil (Westfalen-Blatt)
Prozesstag 04.03.2014 Urteil und Revisionsankündigung der Anwälte (Neue Westfälische)
Revision 06.11.2014 abgelehnt (Neue Westfälische)
Und hiermit ist jetzt ein weiteres Kapitel geschlossen:
Haus versteigert 13.12.2014 (Westfalen-Blatt)